„Yoko Tawadas Frauen leben heute, sind aber Luft- und Gedankenwesen, sie gebären sich und einander ständig neu in einem unendlichen Schaffensprozess, im Rausch, aber mit glasklarem Verstand, ohne jeden metaphysischen Hintergrund. Sie tanzen auf den versteinerten Verhältnissen und bringen die Welt und sich selbst in einen veränderten Aggregatszustand. Selten hat sich Weiblichkeit so fröhlich, so heiter vorgestellt.“ (NDR)
„...eine glasklare Trunkenheit... In Tawadas Universum segmentieren sich Menschen in Glieder, Stimmen und Blicke und beginnen Tieren zu ähneln, während gleichzeitig die Dinge menschliche Eigenschaften annehmen... eine von der Last der Selbstkontrolle erlöste Heiterkeit.“ (Neue Zürcher Zeitung)
„In ‚Opium für Ovid‘ zeigt sich Tawada als Virtuosin abendländischer Mythologien. Leda sieht im Ladenschild einer Apotheke einen metallenen Schwan, Daphnes Finger fühlen sich manchmal hölzern an, Io träumt, dass sie sich in eine Kuh verwandelt. Anlehnungen an die Metamorphosen Ovids. Doch Tawadas Protagonistinnen verwandeln sich nicht nur einmal, sie verändern sich ständig. Die Erklärung der ‚Ärzte und Krankenkassen‘ für die ständige Verwandlung der Körper der 22 Frauen: ‚Sie werden alt‘. Für die Autorin sind die Verwandlungen ein Weg, sich vom Blick des Mannes zu befreien. Den Titel ‚Opium für Ovid‘ wählte Tawada, weil sie den Buchstaben ‚O‘ so liebt. Doch so ganz sinnlos ist er dann doch nicht: Opium umweht die Leserin in den traumhaften Sequenzen... Sucht und Sehnsucht sind der Antrieb der Ich-Erzählerin für die Verwandlungen.“ (EMMA)