Yoko Tawada: Mein kleiner Zeh war ein Wort

Pressestimmen


»Was ändert der Regen an unserem Leben?« Oder ein Libretto

„Dem Verlust der inszenatorischen Dimension, der durch Regieanweisungen nur unzureichend kompensiert werden kann, wird hier die Nutzung aller Möglichkeiten des Mediums Buch entgegengesetzt: Nicht nur stehen zwei (durch die Druckfarbe voneinander unterschiedene) Texte nebeneinander, die auf unterschiedlichste (aber meist eher uneindeutige) Weise aufeinander referieren, jedoch nie zu einem Ganzen verbunden werden; weiterhin werden beide Texte ergänzt (und manchmal zerstückelt) durch Illustrationen Peter Ablingers – also des Inszenatoren, der mit der Umsetzung des Textes/der Texte in einem konkreten Bühnenraum eine weitere Ebene hinzufügt.

 

Besagte Illustrationen, in ungelenk-kindlichem Stil gehalten und durch grob gerasterten Druck verfremdet, beziehen sich manchmal unmittelbar auf den Text, an anderer Stelle fügen sie diesem (nunmehr konkretere) Regieanweisungen hinzu, wieder woanders wenden sie sich unmittelbar an den Zuhörer/-schauer der Oper, den Leser des Buches, sprechen über den Raum der Inszenierung oder das Gesamtprojekt. Nicht zuletzt ist das Buch eingerahmt von Auszügen aus der musikalischen Untermalung des Textes in Form von Partiturauszügen, die im extremen Kleindruck auf den Innencovers den Charakter abstrakter Grafiken annehmen, die sie im Grunde ja auch sind. […]

 

Weitere Dimensionen des extrem vielschichtigen Buches tun sich dem Leser auf, wann immer ein kreativer Akt vollzogen wird: Immer wieder geht es um das Sprechen, das Schreiben, das Inszenieren, das Darstellen (also Inszeniertwerden). In diesen Momenten treffen sich verschiedene Ebenen des Textes in einer Art schöpferischem Urknall, und der Text thematisiert letztendlich auch seine eigene Entstehung. Am Ende kulminieren seine Verschlingungen in der Hervorbringung eines poetischen Textes durch die Akteure Yukika und Josef, dessen Fortschreibung weiter erkämpft werden will.“ (goon magazin April 2006)


„Mit dem kleinen und feinen Band ‚Was ändert der Regen an unserem Leben. Oder ein Libretto“ lockt Yoko Tawada die Leserinnen heiter und charmant in phantastische Gedanken- und Sprachwelten. Wie alle Bücher der japanisch-deutschen Autorin ein Meisterwerk der dichterischen Sprachkunst. Wer einmal Gefallen an ihren klaren und verspielten Texten gefunden hat, mag keine ihrer Veröffentlichungen mehr missen.“ (aviva Berlin Mai 2006)


Die Kranichmaske, die bei Nacht strahlt

„Bildreiches Sprechen voller Symbole wechselt darin mit stumpfen Alltagsfloskeln. Ein verrätseltes Drama, geheimnisvoll und fremdartig. Über Eros und Sprache und das Leben zwischen zwei Kulturen... eine faszinierende Alternative zu dem mehr und mehr in Selbstbefriedigung versinkenden deutschsprachigen Bühnenalltag...“ (Die Welt) 


„Grandioses poetisch vielfältiges Stück - und komisch.“ (taz)


Till - Orpheus oder Izanagi

„Das erfrischendste, das, bei dem das Publikum am meisten lachte, war Yoko Tawadas ‚Orpheus und Izanagi‘.“ (FR, über die Hörspieltage Berlin)