„Ilse Aichinger hat ihre Schreibmaschine versteckt. Für Annette von Droste-Hülshoff war die Nachtigall ein feminines Wort. Wenn du ein Tippfehler bist, bin ich dein Schatten. Ein Gedicht ist ein Windstoß und die zweite Hälfte der Orange gehört der Leserin ...“
„Wer mit Worten spielt
Kennt keinen Stillstand ...“
(aus: Die zweite Hälfte der Orange)
„Eine ‚Untertasse‘ ist ein letztes Überbleibsel aus dem bürgerlichen Leben, das keine existenzielle Bedrohung kannte. Nach dem Krieg fand sich die Untertasse in den Kaffeehäusern, wo die Autorin
zu Hause war. Der gedeckte Tisch, gebügelte Servietten, glänzende Kuchengabeln und eine Kaffeetasse mit einer Untertasse. In einem Kaffeehaus bleibt die Schattenexistenz anonym in Sicherheit,
bekannt und doch frei. Kaum geht sie nach Hause, verrät das Namensschild an der Tür die Identität der Bewohnerin. Sie muss dann schnell ihren Koffer packen und aus dem Haus flüchten, ohne dem
Hausmeister, der ein Kollaborateur sein kann, Bescheid zu sagen.“ (aus: Ein Manuskript von Ilse Aichinger)
„Yoko Tawada beschreibt die Welt so, wie sie aussähe, könnte man gleichzeitig träumen und hellwach sein.“ (Elke Brüns, taz)
In ihren Büchern mit Kurztexten „denkt sie nach über Stimmen in verschiedenen Sprachen und über das Schreiben in unterschiedlichen Schriftsystemen, erzählt von Buchstabengespenstern und vielem
mehr.“ (Christiane Munsberg, Blaues Sofa)