Regina Nössler: Dienstagsgefühle

Pressestimmen


"Regina Nösslers neuester Roman kommt wieder recht böse daher: Die Protagonistin wacht auf, es ist Dienstag Morgen, neben ihr die mehrjährige Gefährtin und – die Liebe ist ihr abhanden gekommen!

 

Was tun? Aufstehen, weggehn, und dann? Spätestens jetzt ist die Leserin, die anfangs denkt "absurd, unrealistisch", in die Geschichte reingezogen und fasziniert: dies entpuppt sich als kluge und abgründig-witzige "Abrechnung" mit einem Lesbenleben um die 40, gar nicht absurd, rasant geschrieben unbedingt lesenswert!" (amazonas - der Frauenbuchladen im Ruhrgebiet Jan. 2006)


"Was ist, wen frau eines Tages erwacht und sich das Gefühl von Liebe für ihre langjährige Geliebte über Nacht in Luft aufgelöst hat? Der Frau in Regina Nösslers neuem Roman ergeht es so. Das, was die Frau daran so erschreckend findet, ist, dass es ohne Grund passiert ist. Sie will und kann sich ihrer Freundin und den neuen Tatsachen zunächst nicht stellen und sucht das Weite: eine Odyssee durch Berlin nimmt ihren Anfang.

 

Dabei erinnert sie sich in Rückblenden an die Zeit, als die Liebe zu ihrer Freundin begann und als ihre Liebe noch ganz frisch war. Dabei stößt die Frau immer wieder auf so fundamentale Fragen der Liebe wie »Wie beginnt Liebe?« oder »Kann Liebe einfach so aufhören?« Nach diesem eigenartigen Dienstag sieht sich die Frau mit der Frage konfrontiert, wie die Beziehung zu ihrer Freundin unter diesen Umständen überhaupt weitergehen kann." (Buchladen Löwenherz Wien)


Liebhaberinnen lesbischer Liebesgeschichten werden bei der Lektüre von „Dienstagsgefühle“ ebenso auf ihre Kosten kommen wie all jene, die die Straßen, Plätze und Kneipen Berlins aufleben lassen wollen. Die Leserin begleitet die Protagonistin, die durch den Tag gleitet so wie durch ihr Liebesleben und wie über die Pflastersteine der geliebten Stadt der 1980er.

 

Nach „Eifersüchtig durch den Winter“ legt Regina Nössler erneut ein Buch vor, das sich mit der Dialektik von Individuum und Paar beschäftigt: Wie viel Autonomie gestattet eine Beziehung? Welche Perspektiven eröffnet ein Ausstieg aus einer fünfjährigen Liebesbeziehung? Wie verändert die Liebe die Selbstwahrnehmung? Wie ist die persönliche Geographie einer Stadt mit Erinnerungen verwoben? Was bedeutet Vergangenheit in der prekären Gegenwart einer kleinen Midlife-Crisis?

 

Freundinnen schneller Action-Geschichten werden Geduld üben müssen bei der Lektüre, denn sie zeichnet sich durch unzählige treffend formulierte Details aus, die die vielen kleinen Marksteine eines reichen Gefühlslebens spiegeln, das den Inhalt der Geschichte ausmacht. „Dienstagsgefühle“ ist denjenigen sehr zu empfehlen, die die Psyche lieben und die Selbstreflexion, oder einfach eine gute Geschichte: eine Lektüre, die tiefgründig erforscht oder am nächsten Tag vergessen werden kann.

 

(Katharina Pewny, frauenzimmer.at)