Es gibt Tage wie heute,
wo deine Wellen schon morgens kochen.
Du überfällst die Plätze,
zerrst an den Lorbeerbäumen,
und deine schwarzen Wassermassen
reißen in wütenden Wirbeln die Abgründe auf.
Nur dein Getöse ist zu hören,
du übertönst die Stimmen der Meeresgötter,
erstickst den Sirenengesang der Schiffe,
raubst den Gekenterten ihre Schreie;
du überflutest die verträumte Mole,
die einsam im Dunst versinkt.
Ganz Tücke und Gewalt, dein Wesen,
duldest du heute der Vögel Schatten nur –,
deinen gierigen Wogen entkommen sie.
Stolz bäumst du dich auf,
wie der Gott des Todes,
grenzüberschreitend.
Ich stehe vor dir, gedankenschwer.
solche Tage wie heute kenne auch ich:
Die Zäune will ich dann niederreißen,
genau wie du.
© konkursbuch Verlag Claudia Gehrke