Weder, dass ich Frau, noch fern bin,
kann mich hindern, dich zu lieben.
Denn du weisst: die Seelen kennen
weder Fernsein noch Geschlecht.
aus: "Ich, meine angebetete Phyllis"
So bleib doch, Schatten meines spröden Liebsten,
du Zauberbild, das ich so sehr begehre,
du Traum, für den ich freudig sterben will,
du süßer Wahn, nach dem ich mich verzehre.
So fügsam wie das Eisen dem Magneten
folgt deinem Liebreiz, Schönster, meine Brust.
Wozu erschmeichelst du dir meine Liebe,
wenn du dann flieh’n und ihrer spotten musst?
Und damit willst du eitler Kerl nun prahlen?
Hältst deine Grausamkeit für einen Sieg?
Mein Traumprinz, du: Ich lass es mir gefallen,
meiner Umarmung magst du ruhig entfliehen.
Was hilft’s dir denn? Niemals entkommst du
den Kerkermauern meiner Phantasien.
© konkursbuch Verlag Claudia Gehrke