Jule Blum & Elke Heinicke: Dreivariantencouch

Pressestimmen


Interessanterweise ist die Dreiecksbeziehung nur ein "Nebenprodukt". In Wirklichkeit werden in sog. Zeitreisen die Lebensgeschichten der einzelnen Protagonistinnen beschrieben, wobei dort der Fokus auf die emotionale Entwicklung gelegt wird. Das, was jede einzelne erlebt hat in der Schule, mit der ersten besten Freundin, mit der ersten Verliebtheit, der ersten Liebe, dem Coming Out, den Eltern und bei Kerstin besonders: deren DDR-Vergangenheit. Die jeweiligen Lebensgeschichten sind detailliert und liebevoll beschrieben, so dass der Leserin sehr bald klar wird, woher der Wunsch nach tiefen Begegnungen kommt und dass eine Dreierbeziehung sogar funktionieren kann....

 

Braucht frau das Buch? Ja. Das Buch rüttelt natürlich am heterosexuellen Vorbild der seriellen Monogamie in Zweierbeziehungen, das auch Lesben so gerne praktizieren. Aber das tut es nicht, indem es die Zweierbeziehung verdammt, sondern indem es aufzeigt, dass Dreierbeziehungen durchaus eine Option sein können. Mir hat außerdem gefallen, dass die drei Geschichten zueinander passen. Ich kann nicht sagen, welchen Part welche der beiden Autorinnen geschrieben hat, denn Brüche sind einfach nicht vorhanden. Insgesamt ist die Geschichte in einem angenehmen Stil erzählt, der viel Platz für Identifizierung bietet, weil die Lesbenszene einfach sehr treffend beschrieben ist. Ich habe oftmals schmunzeln müssen, Abt. "kenn' ich!" ;-)

 

Fazit: Mir hat's summa summarum gut gefallen und ich habe viel gelernt, auch über die Dreivariantencouch!

(Konnys Lesbenseiten)


Leser-Stimmen von Amazon

Broiler, Plaste, Jahresendflügelfigur. Viel ist es nicht, was sich aus dem DDR-Alltag über zwanzig Jahre nach der Wende im restdeutschen Bewusstsein hat fest verankern können. Selbst der grüne Pfeil vermochte sein Ziel nicht wirklich erreichen. Und was eine Dreivariantencouch ist, müssen auch Jule Blum und Elke Heinicke erklären in ihrem flott erzählten Roman. Dabei ist dieses Möbelstück wirklich ungeheuer praktisch.

 

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Weil auf einer Couch eben mehr möglich ist als nur Sitzen, Liegen, Schlafen, lassen uns die Verfasserinnen auch noch die beiden Deutschlands durch Kinderaugen erleben. Der Zwang im freien Westen mag subtiler gewesen sein - aber ein braves Mädchen hat eben zu funktionieren, ganz gleich, ob es Kerstin, Astrid oder Dorothea heißt. Welche dabei nun welche ist und woher sie kommt, das steht in der "Dreivariantencouch".


Ein Roman über eine funktionierende Dreierbeziehung oder besser über den Weg. Was für viele nach einem utopischen Konstrukt klingt wird hier mit zunehmender Selbstverständlichkeit gelebt und erscheint dabei wunderbar realistisch und lebensnah. Das liegt nicht zuletzt daran, dass alle drei Frauen eine bewegte und emotional nachvollziehbare Vergangenheit haben.

 

Die eingeflochtenen Zeitreisen haben mir spannende neue Einblicke in das Leben in Ost und West gegeben und außerdem Doro und Kerstin zu guten Bekannten werden lassen, denen man ihre Lebensweise und ihre Freude daran vollkommen abnimmt. Besonders schön für lange Zugfahrten (von Heidelberg über Leipzig nach Oldenburg oder auch ganz woanders hin) - wo sonst lässt es sich besser nachsinnen über Beziehungsgeflechte und über Erinnerungen, die jede auf die eine oder andere Art mit Doro oder Kerstin teilt.


Eine wunderschöne Liebesgeschichte ohne Kitsch und überschäumende Romantik. Und spätestens, wenn man sich in einer der Zeitreisen wiederfindet, verliebt frau sich in Doro, Astrid oder Kerstin. Oder vielleicht doch in alle drei...?!