Luca ist zweiundzwanzig und liegt im Krankenhaus. Eine Wirbelsäulenerkrankung, die ihn fast das Leben kostet.
Manchmal fragt er sich, ob es je wieder wird wie früher. Ob er sich überhaupt noch erinnern kann. An die Männer im Schwimmbad. An den, den er liebte.
In Rückblenden wird seine Geschichte erzählt. Der Junge wächst in einer italienischen Familie auf. 60er-,70er-Jahre. Sein Vater ist fort, seine Mutter Anna Montevecchi heiratet wieder. Der neue
Mann bringt einen Sohn mit, Thom. Luca bekämpft ihn, ist eifersüchtig. Doch dann wird er von unbekannten Gefühlen überrascht. Schwule seien keine Männer, behauptet die Mutter, sie trügen
Stöckelschuhe und hätten geschwungene Münder. So möchte er nicht sein! Irgendwann in seiner Pubertät macht er eine Hochrechnung: Sieben von hundert Erektionen sind mit Gedanken an Männer
verbunden. Ist er ein Siebenprozent-Schwuler? Seiner Mutter macht der Junge zunehmend Sorgen; sie hat Pläne mit ihm, er soll das traditionsreiche Familiengeschäft übernehmen und sich der Etikette
gemäß verhalten, man muss „das“ doch nicht offen ausleben. Doch Luca stürzt sich in eine Welt aus Parks, Klappen, schwarzem Leder und Sex und in eine gefährliche Liebe zu einem älteren Mann, bis
er zusammenbricht.
Sobald die Lernschwester Zimmer 3.08 verlässt, gibt es „Männer-Gespräche“, zu denen Luca wenig beitragen kann. Doch im Verlauf der Zeit werden sich (und den
Leserinnen und Lesern) die Männer aus diesem Zimmer immer sympathischer ...
Ein Familienroman, eine Coming-out-Geschichte, eine Krankenhausgeschichte, eine erotische Erzählung – dieser „Entwicklungsroman“ ist eine Mixtur aus all dem und mehr, so wie das Leben selbst.