Gewinner Schreibwettbewerb 'Dreieck'

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Drei junge Menschen arbeiten in einem Café (Quelle: pexels.com, CC0-Lizenz, Fotografin: Helena Lopes)

3. Preise (ohne Reihenfolge)

G.S. Lima, „If you´re alright it´s okay“
„Eine Geschichte wie aus dem 19. Jahrhundert! Anne, die nächtliche Bettgenossin, ist die Frau des Bruders –  ein Zustand, der seit Jahren anhält und eine spannungsgeladene erotische Nähe zwischen den beiden ermöglicht. Spürt der Bruder die Affäre? Was bekommt der kleine Neffe mit? Der Autorin ist es gelungen, eine dichte Kurzgeschichte zu schreiben, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, eine Geschichte,  die wirkt wie ein kleiner Roman.“

Daniel Klaus, „Die Liebe ist ein Dreieck“
„Ein handwerklich perfektes Stück Kurzprosa, das es schafft, in wenigen Sätzen die Perspektive der beiden Frauen und des Mannes überzeugend wiederzugeben. Warum liebt man jemanden? Wegen des Leberflecks in seiner Hand, wegen seiner Art, Katzen zu betrachten, wegen seines Gesichts. Weil man einfach zwei Frauen liebt. Einfach ist es nicht, die Zerrissenheit wie eine bleibende Wunde, aber was ist schon einfach auf dieser Welt.“ (Die Begründung der Jurorin ist ja fast länger als Ihr Text, fällt mir eben auf)

Martin Peichl, „95 Prozent des Universums fehlen“
„Wohin mit den benutzten Kondomen, wenn mann aus einer fremden Wohnung kommt? Der Protagonist in der Geschichte ‚95 Prozent des Universums fehlen‘ erwägt, sie an der Bushaltestelle zu entsorgen - denn die Frau hat einen Freund, kann aber nicht die Finger von ihm lassen. Das ist aufregend, aber auch schmerzhaft. Martin Peichl schildert modern, großstädtisch und sexy das Ungenügen an einer heimlichen Liaison ohne gemeinsamen Alltag.“

Bernd Daschek, „Sie ist im Augenblick der Augenblick“
 „Wie war das eigentlich bei den 68ern, die Liebe zu dritt? Lässt sich „Freie Liebe“ auch in den nachfolgenden Generationen erleben. Bernd Dascheks Ich-Erzähler will eigentlich gar nicht so recht, aber seine Freundin Ulrike fordert ihn brüsk heraus. Der Text ist ein Lesevergnügen, und reflektiert zugleich das Thema unaufdringlich auch sprachlich-theoretisch.“

2. Preis

Thomas Kodnar, „Gay Beard“
„In ‚Gay Beard‘ behandelt Thomas Kodnar auf originelle Weise vielschichtige Queer Identity-Fragen: Kann ich als Schwuler eine Lesbe begehren? Begehre ich sie vor allem, weil sie mir als heterosexuelle Tarnung im Familienkreis dient? Und dann ist da noch die lesbische Rivalin, die den Protagonisten sarkastisch demütigt und vertreibt. - Ende offen.“

1. Preis

Antje Ippensen,„Schlangenzeit“
 „Drei Individuen, zusammengewürfelt vom Leben wie Runen: zwei lesbische Außenseiterinnen und ein alter Mann, der ab und zu – im wahrsten Sinne des Wortes –  aus Frankreich hinzustößt. Antje Ippensen gelang eine leichtfüßig erzählte erotische Geschichte, in die auch „schwere“ Themen ohne Pathos hintergründig eindringen.“

Herzlichen Glückwunsch!